Die Kirche in Medingen ist sehr alt. Wann sie erbaut wurde, ist nicht bekannt. Sie ist nie vollständig abgerissen und neu aufgebaut, sondern immer nur repariert, verändert und vergrößert wurden. Wie die meisten sächsischen Dorfkirchen ist sie daher keine stilreine Kirche. Verschiedene Zeit- und Stilformen sind zu erkennen.
13. Jahrhundert - Errichtung einer romanischen Kapelle bald nach der Besiedlung des Gebietes. Drei der romanischen Mauern sind erhalten und umfassen den Bereich, in dem die Bankreihen stehen.
1477 - Die baufällige Kirche sollte mit Hilfe einer Kollekte, zu deren Einsammlung der Kurfürst Herzog Ernst den Medinger Kirchvätern einen Paßbrief für das Land ausstellte, umgebaut werden.
Ende 15. / 16. Jahrhundert - Die Kirche wurde umgebaut und repariert. Aus dieser stammt die teilweise erhaltene Renaissance-Deckenbemalung.
1530 - Etwa zu dieser Zeit entstand ein neuer Altar und die noch heute genutzte Taufschale, die die Verkündigung darstellt.
1540 - Der erste reformierte Pfarrer übernahm den Dienst in Medingen. Dies war zunächst der Pfarrer aus Lausa (heute Weixdorf)
1605 - Nach Bau der neuen Großdittmannsdorfer Kirche wurde Großdittmannsdorf Filiale von Medingen. Damit hatten beide Kirchen einen gmeinsamen Pfarrer.
1658 - Die Kirche erhält einen Dachreiter (Kirchturm).
1673 - Der "Glockenthurm" erhält eine Uhr mit Stundenschlagwerk.
1747 - Die Kirche ist reparaturbedürftig und zu klein. Es erfolgt der Anbau des Ostteiles der Kirche (Altarbereich). Altar, Sakristei, Herrschaftsloge und Orgel werden in schlichtem Barockstil neu gebaut. Die Erweiterung hatte eine geringere Breite als der bereits vorhandene Teil der Kirche. Daher hatte der Dachfirst keine durchgehend gleiche Höhe, sondern der Bereich über dem Altar war niedriger.
1853 - Errichtung eines Anbaus an der Nordseite
1865 - Einbau einer neuen Kohl-Orgel
1875 - Nachdem eine Glocke gesprungen war erfolgte das Einschmelzen und der Neuguss zweier Glocken
1909 - Einbau der noch heute vorhandenen Turmuhr
1917 - Abgabe der großen Bronzeglocke für Kriegszwecke. Die kleine Glocke hing noch bis 1924 im Kirchturm.
1924 - Einbau der zwei 1922 gegossenen Gusstahl-Glocken
1932 - Umbauarbeiten, bei denen u.a. das Dach verändert wurde. Seither weist das Dach eine durchgehend gleiche Firsthöhe auf.
1972 - letzte Beerdigung auf dem Friedhof um die Medinger Kirche
1973 - 1996 - In dieser Zeit erfolgten umfangreiche Reparaturarbeiten, u.a. an Dachstuhl und Dachreiter, Fußboden, Abriss und Neuaufbau der Emporen, Einbau neuer Fenster, Anstrich innen und außen. In dieser Zeit konnte die Kirche nicht genutzt werden. Zum Erntedankfest am 05.10.1996 fand der erste Gottesdienst seit 1973 wieder in der Kirche statt.
1998 - Restaurierung der Orgel
2000/2001 - Restaurierung Altar und Altargemälde
2006 - Sanierung von Dach und Dachstuhl einschließlich Reparaturen am Dachreiter
2007 - Einbau und Weihe der neu gegossenen Bronzeglocken und Restaurierung der Turmuhr einschließlich Nachrüstung eines elektrischen Aufzuges
2014 - Restaurierung der Deckenbemalung sowie der Farbgebung der Kanzel, der Emporen und der Bänke
2018 - Erneuerung der Außenfenster (detaillierte Beschreibung)